Die Lithographietechnik2018-04-05T21:26:13+00:00

Project Description

Die Lithographietechnik

Vorbereitung des Steins für die Zeichnung

  1. Stein aussuchen: Der Stein muss auf allen Seiten 4-5 cm grosser sein als das Bild, das darauf entsteht.
  2. Bildfläche kontrollieren: Die Steinoberfläche wir mit einem Metalllineal über die Diagonale kontrolliert.
  3. Kanten runden: Zur Schonung der Druckauflagen müssen die Kanten des Steins mit einer Feile oder einem groben Schleifstein abgerundet werden (die Kanten nehmen dadurch beim Einwalzen keine Farbe an).
  4. Stein wässern: Damit alle Gummiresten verschwinden muss der Steingründlich mit Wasser abgewaschen werden.
  5. Stein schleifen: Das alte Bild und eingedrungenes Fett werden mit Schleifsand und einem kleinen Lithostein abgeschliffen:

In der Regel:  2 mal mit 80er Sand

3 mal mit 180er Sand

Zwischendurch Körnung mit Schellackstein abschleifen

  1. Stein körnen: Mit einer Glasplatte und 280er Sand den Steinkurz aufkörnen. Vorgang 2 mal wiederholen. Dazwischen nicht mehr abschleifen (Aufbau des Rasterkorns).
  2. Ist der Stein gut abgespült und getrocknet kann mit der Zeichnung begonnen werden.

Die Zeichnung:

  1. Die Zeichnung wird erstellt und auf Pauspapier transferiert.
  2. Das Pauspapier wird umgedreht, und die Zeichnung auf den, mit einem Kohlepapier belegten, Stein mittels eines Kugelschreibers übertragen.
  3. Die Zeichnung wird auf dem Stein mittels Kreide oder Tusche fertig erstellt. Kreide und tusche müssen Fett enthalten, den es ist das Fett, das in den Stein eindringt, welches die Druckfarbe aufnimmt.

Stein-Präparation

  1. Stein talkumieren: die fertige Zeichnung (Kreide oder Tusche) mit Watte und Talkum leicht abwischen (lose Kreide oder Tuscheteilchen werden gebunden).
  2. Behandlung mit schwarzer Ätze: Ätze 1 genügend auftragen und eintrocknen lassen. Einwirkungszeit mindestens 24 Stunden (öffnet dem Stein die Poren und verankert das Fett der Zeichnung im Stein).
  3. Stein vorbereiten für die zweite Ätzung: Eingetrocknete Ätze mit feuchtem Schwamm aufweichen und überschüssigen Gummi abziehen (ein dünner Gummifilm bleibt auf den Stein), anschliessend den Stein mit einem weichen Lappen ohne Druck trocken reiben. Mit Windfahne ganz trocknen.
  4. Kreide und Tusche abwaschen: (gebraucht wird nur das Fett, das in den Stein eingedrungen ist). Bild mit reinem Terpentin auswaschen (nicht zu feucht) bis alle dunklen Stellen verschwunden sind. Anschliessend Zeichnung mit Anreibtinktur in kleinen, kreisenden Bewegungen kräftig anreiben. Überschüssige Tinktur mit Putzfäden ohne starken Druck abreiben. Den Stein nun mit sehr nassem Schwamm anfeuchten, ohne Druck abwaschen und reinigen.
  5. Federfarbe auftragen: Den angefeuchteten Stein mit Federfarbe einwalzen bis die Zeichnung wieder sichtbar ist. Feuchte Farbe schützen durch talkumieren. Korrekturen können jetzt mit Bimsstein oder Schaber vorgenommen werden.
  6. Zweite Ätzung: Ätze 2 auf den freien Rand auftragen und kurz abklingen lassen und anschliessend auf den ganzen Stein verteilen. Nach kurzer Einwirkungszeit nochmals frische Ätze auf die Zeichnung auftragen (nicht auf schwach gezeichnete Stellen). Je nach Zeichnung die Ätze während 2-4 Minuten einwirken lassen. Aufgebrauchte Ätze mit feuchtem Schwamm abziehen (ein dünner Gummifilm bleibt auf dem Stein), anschliessend den Stein mit einem weichen Lappen ohne Druck trocken reiben. Mit der Windfahne ganz trocknen.
  7. Endzubereitung des Steins für den Druck: Federfarbe mit reinem Terpentin auswaschen bis alle dunklen Stellen verschwunden sind. Anschliessend die Zeichnung mit Anreibtinktur in kleinen kreisenden Bewegungen kräftig anreiben. Überschüssige Tinktur mit Putzfäden ohne starken Druck abreiben. Den Stein mit sehr nassem Schwamm anfeuchten und ohne Druck abwaschen und reinigen.

Der Stein ist jetzt für das Einwalzen der Druckfarbe bereit.

  1. Schutz für Aufbewahrung: Ist die Zeichnung nach dem Druck zur Aufbewahrung vorgesehen wird die Buntfarbe ausgewaschen und Federfarbe eingewalzt (vorgehen wie unter Punkt 3 / 4 / 5 und 6, danach dünn Gummi auftragen.

Drucken:

  1. Die gewünschte Farbe wird durch das Mixen von Grundfarben gemäss dem Wunsch des Künstlers erstellt. Eine sehr zähe Masse wird der Farbe beigegeben und nochmals gut eingearbeitet. Alsdann wird die Farbe auf eine Marmorplatte unmittelbar neben der Druckpresse aufgetragen und mit einem Roller gut verteilt.
  2. Der Roller nimmt eine gleichmässige Schicht Farbe auf und rollt sie auf die feuchte Zeichnung auf dem Stein.
  3. Das ausgewählte Papier wird auf die Zeichnung gelegt und anschliessend durch die mehrere Tonnen belastende Druckpresse gerollt.

Wird ein mehrfarbiger Druck erstellt, muss die Zeichnung auf mehrere Steine aufgeteilt werden.

  1. Damit die Zeichnung jedes Mal am richtigen Ort auf den Stein aufgelegt warden kann, wird je ein feines Loch eingemittet links und rechts auf dem Rand des Steins gebohrt. Diese Löcher müssen jeweils auf die zusätzlichen Steine übertragen werden.
  2. Auf einem Speziellen Lineal werden Nadeln im genauen Abstand der Löcher im Stein befestigt. Mit den Nadeln werden Löcher in den Rand der Druckblätter erstellt.
  3. Nachdem die Druckfarbe auf den feuchten Stein aufgetragen wurde, wird das zu bedruckende Blatt mit dem Lineal aufgenommen (die beiden Nadeln befinden sich in vorbereiteten Löcher im Blatt, über den Stein gehalten bis sich die Nadeln in den Löcher im Stein befinden. Dann wird das Blatt auf den stein gelegt und die Zeichnung gedruckt.
  4. Nach dem Drucken der ersten Farbe wird das Blatt entfernt und zum Trocknen der Farbe auf die Seite gelegt.
  5. Das Prozedere wird anschliessend für die 2 Farbe (und im Falle mehrerer Farben mehrfach) wiederholt.

Die Lithographietechnik:  Stein-Präparation

Die Lithographietechnik:  Die Zeichnung

Die Lithographietechnik:  Sealing the Drawing

Die Lithographietechnik:  Drucken